Was wird benötigt:
- Flickzeug (alternativ: Ersatzschlauch)
- Gabelschlüssel
- mind. 15 Minuten Zeit
Es ist der Klassiker unter den Pannen: plötzlich zischt es und der Reifen verliert an Druck. Je nach Größe des Loches bzw. Risses geschieht dies schnell oder langsam. Doch wenn es nun einmal passiert ist, ist mit dem richtigen Fachwissen auch die Reparatur schnell erledigt. Betrachten wir hierzu die nötigen Schritte, um das Kinderfahrrad wieder flott zu bekommen:
1. Lassen Sie die komplette Luft aus dem Reifen und schrauben Sie das Ventil ab. Sollten Sie unsicher sein, ob es sich wirklich um einen beschädigten bzw. platten Reifen handelt oder ob nur das Ventil defekt ist, pumpen Sie den Reifen zunächst auf und achten auf das Ventil. Verliert es Luft oder zischt, ist hier der Defekt zu finden. In diesem Fall muss das Ventil ausgetauscht werden – ein beschädigter Schlauch liegt allerdings nicht vor.
2. Sollten Sie es noch nicht getan haben, montieren Sie nun den Reifen ab. Bei Schnellspannern lösen Sie diese und entnehmen das Rad, ansonsten greifen Sie zum bewährten Maulschlüssel (Größe 15). Beim Hinterrad müssen u.U. noch weitere Verbindungen und Komponenten (z.B. die Nabenschaltung sowie die Fahrradkette) entfernt werden.
3. Sie müssen nun den Reifen von der Felge lösen. Sitzt er zu fest, verwenden Sie einen Reifenmontierhebel, um ihn über die Felge zu haben. Ansonsten drücken Sie den Fahrradreifen fest zusammen und ziehen ihn mit Kraft über die Felge. Ist der Mantel gelöst, können Sie den Schlauch vorsichtig entfernen.
4. Sollte nicht erkennbar sein, wo sich genau die defekte bzw. beschädigte Stelle im Schlauch befindet, empfiehlt sich ein altbewährter Trick: pumpen Sie den Schlauch wieder auf (das Ventil muss vorher wieder eingesetzt werden) und halten ihn unter Wasser. Dort wo sich Bläschen bilden oder sogar aufsteigen, befindet sich die undichte Stelle. Führen Sie den Schlauch jedoch komplett durch das Wasser, da es sich im Extremfall auch um mehrere beschädigte bzw. undichte Stellen handeln kann. Haben Sie die betroffene Stelle bzw. die betroffenen Stellen gefunden, merken Sie sich diese genau oder markieren Sie vorsichtig mit einem Bleistift.
5. Nun beginnt die eigentliche Reparatur mit dem Flickzeug. Zuvor müssen Sie die betroffene Stelle jedoch reinigen und gründlich abschmirgeln. So erzielen Sie die besten Ergebnisse.
6. Auf die abgeschmirgelte undichte Stelle tragen Sie nun einen Vulkanisationskleber (in aller Regel im Flickzeug enthalten) auf. Warten Sie mindestens 10 Minuten, bis der Kleber etwas fester geworden ist (die Klebewirkung hält je nach Wittergungsbedingungen bis zu einer Stunde).
7. Entnehmen Sie nun aus dem Flickzeug einen passenden Flicken und entfernen Sie die Schutzfolie. Drücken Sie sorgfältig auf die undichte Stelle und warten Sie ein paar Minuten, bis die Vulkanisation abgeschlossen ist und der Flicken fest sitzt. Zwischendurch immer wieder nachhaltig andrücken und auf einen optimalen Sitz des Flickens achten.
8. Pumpen Sie nun den Schlauch leicht auf und setzen Sie ihn in den Mantel ein.
9. Ziehen Sie den Mantel wieder auf die Felge. Sollte das Fingerspitzengefühl nicht ausreichen, verwenden Sie erneut einen Reifenmontierhebel, bis der Mantel gut auf der Felge sitzt. Achten Sie hierbei darauf, dass sich der Schlauch unter dem Mantel nicht verdreht.
10. Setzen Sie nun den Reifen wieder ein und schrauben ihn fest (analog dazu spannen Sie den Reifen bei einer Schnellspannervorrichtung fest). Pumpen Sie nun den Reifen komplett auf.
Haben Sie alle Schritte befolgt, steht einem sofortigen Einsatz des Kinderfahrrades bzw. Zweirades nichts im Wege. Wir wünschen eine gute Fahrt und hoffentlich lange Zeit bis zur nächsten Panne – doch auch dann wissen Sie nun genau, was zu tun ist.
Das neue Kinderfahrrad ist gekauft, die Kinderaugen strahlen und der ersten Probefahrt steht nichts mehr im Wege – oder doch? Wenn Sie dem neuen Gefährt Ihres Kindes etwas Gutes tun wollen, sollten Sie es vor dem ersten Einsatz bei Wind und Wetter kurz pflegen und warten. Was bei Autoliebhabern völlig normal ist, gilt ebenso für das Kinderfahrrad: die richtige Behandlung mit Fett beugt effektiv einer Korrosion von empfindlichen Komponenten vor. So kann nicht nur der optische Zustand bestens erhalten bleiben, sondern auch die Lebensdauer des Fahrrades wird evident erhöht.
Vor dem ersten Einsatz des Kinderfahrrades sollten Sie also wichtige und lösbare Bestandteile sorgfältig einfetten. Doch bitte sehen Sie davon ab, einen großen schmierigen Fettfilm auf die Teile aufzutragen. Sehr viel sinnvoller ist es, weniger – dafür jedoch regelmäßig vom Schmierfett aufzutragen. Schließlich wird das Kinderfahrrad bewegt und ist bis zu einem gewissen Grad der Witterung ausgesetzt. Dadurch wird das Fett abgetragen und kann seine korrosionsschützende Wirkung nicht mehr entfalten. Das dies umso mehr für die dunkle Jahreszeit gilt, sollte klar sein. Erfahrungswerte zeigen ebenso, dass dies ebenfalls für Fahrräder gilt, die bei jedem Wetter auf der Straße stehen und somit schutzlos der Witterung ausgesetzt sind. Versuchen Sie also, einen trockenen Unterstellplatz zu finden – optimalerweise natürlich die heimische Garage oder den Keller (achten Sie auf eine nicht allzu hohe Luftfeuchtigkeit).
Doch welche Komponenten sollten nun regelmäßig gepflegt bzw. von Ihnen eingefettet werden? Neben allen lösbaren metallischen Kleinteilen (respektive Schrauben u.ä.) gehören hierzu ebenfalls:
- die Gangschaltung (inklusive Ritzel) und Tretlagerwelle
- die Verbindungsteile des Fahrradständers
- die Kette
- das innere Sitzrohr des Fahrrades
Auch vorhandene (teil schlecht sichtbare) Klemmkonus-Verbindungen sollten eingefettet werden. Denken Sie noch einmal daran: regelmäßig und weniger fetten, als selten und viel. Hier gilt nie die Devise „viel hilft viel“.
Sollten Sie unsere Tipps und Vorschläge beherzigen, werden Sie und Ihr Kind lange Zeit viel Freude am neuen Kinderfahrrad besitzen. Wir wünschen eine gut geschmierte und rostfreie Fahrt!
Sobald die Sonne herauskommt und die kalten Wintertage verdrängt beginnt sie wieder: die Radsaison. Vor allem in Deutschland stehen Fahrradtouren im Frühling und Sommer ganz hoch im Kurs. Umso schöner, wenn man diese mit der eigenen Familie verbringen kann. Da auch Kindern kurze (und den etwas Geübteren auch etwas längere) Radausflüge viel Spaß und Freude bereiten, steht einer familiären Radwanderung eigentlich nichts mehr im Wege – oder doch?
Sobald Kinder involviert sind, heißt dies für die Eltern vorausschauend planen und organisieren. Das fängt bei der optimalen Gepäckverteilung an und hört bei den verwendeten Fahrrädern samt Zubehör auf. Dass Kinder keine großen Lasten mit sich auf dem Kinderfahrrad führen sollten, versteht sich von selbst. Doch vor allem bei mehrtägigen Fahrradtouren stellt sich die Frage, wo das ganze Gepäck untergebracht werden soll. Hier empfiehlt sich dann ein Fahrradanhänger, durch den auch sehr kleine Familienmitglieder die Tour begleiten können. Der zusätzliche Stauraum tut sein übriges. Doch diese Überlegungen sind nur der Anfang, wie unsere Fahrradtour-Grundlagen zeigen. Schon alleine die Einbeziehung der Kinder in die Routenplanung kann sehr wichtig sein, da dies die Motivation der Kleinen an der Radwanderung immens erhöht. Schließlich müssen sie bei Laune gehalten werden, nicht nur, damit sie Spaß an der Tour haben, sondern ebenso, damit sie bis zum Schluss durchhalten. Anderenfalls kann die große Tour schnell zum kleinen Ausflug in die Nachbarschaft avancieren. Damit dies nicht passiert, sollte stets der Flair eines großen Familienabenteuers mit vielen Attraktionen die Planung und auch die spätere Tour begleiten.
Mindestens ebenso wichtig ist die richtige Ausstattung, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Besonders bei der Mitnahme von Kindern muss auch hier sorgfältig geplant werden – vom zusätzlichen Spielzeug bis hin zum Werkzeug für Fahrradpannen. Unsere Checkliste für eine sinnvolle Tour-Ausstattung hilft Ihnen dabei, an alles zu denken. Natürlich soll sie auch zur Inspiration dienen, denn nur Sie wissen, wohin es geht und was Ihren Kindern am meisten Freude bereitet.
Wie wir bereits angedeutet haben, kommt als letzter aber entscheidender Schritt der Planung und Organisation einer Radwanderung die Auswahl der Route bzw. des Ziels. Hierbei gilt es auch Pausen und Übernachtungsmöglichkeiten mit einzuplanen, falls die Kinder vorzeitig ermüden und der Zeitplan kurzfristig geändert werden muss. Wir stellen Ihnen ausgewählte Kinder- und Naturrouten vor, aber auch wunderschöne Stadt- und Kulturwege finden Sie im Routen-Programm. Doch auch wenn Sie sich abseits bekannter und renommierter Wanderwege bewegen wollen, helfen wir Ihnen mit Tipps und Verweisen zu individuellen Routenplanern.
Mit diesen Hilfen steht dem Erfolg einer familiären Fahrradtour nichts mehr im Wege und nur noch eine Kleinigkeit fehlt: ein sonniges und warmes Frühlings- oder Sommerwochenende. Wir wünschen gute Fahrt und viel Spaß!